In den 1970er und frühen 1980er-Jahren tauchten in verschiedenen Zeitungen erste kleine Artikel zum Mössinger Generalstreik auf. 1980 gewann ein Mössinger Schüler bei einem Schülergeschichtswettbewerb des Landes Baden-Württemberg den dritten Preis mit seinem Beitrag über den damals noch weithin unbekannten Generalstreik. Doch dann, im Vorfeld des fünfzigstes Jahrestags 1983, begann deutlich zu werden, dass sich die Situation verändert hatte. 1982 erschien das Buch „Da ist nirgends nichts gewesen außer hier“, verfasst von einer Autorengruppe des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen, die im Wintersemester 1977/78 mit ihren Forschungsarbeiten begonnen hatte. Dann kam Jan Schüttes gleichnamiger Film, der auf dem Mannheimer Filmfestival, im Fernsehprogramm des Südwestfunks und zweimal in Mössingen gezeigt wurde.
Die Veranstaltungen zum 50. Jahrestag 1983 bildeten den Höhepunkt. Die Vorbereitungen liefen unter Federführung der VVN. Beteiligt waren auch die Gewerkschaften, die SPD, die Grünen, die DKP, die Jusos, die Naturfreunde, die Initiative „Ohne Rüstung leben“, die Buchautoren des Ludwig-Uhland-Instituts, die evangelische Kirche, die ortsansässigen Schulen und verschiedene Mössinger Einzelpersonen. Ergebnis all dieser Anstrengungen war eine Reihe unterschiedlicher Veranstaltungen: Die Schulen organisierten Vorträge, Hearings und eine Ausstellung. Die SPD zeigte eine Wanderausstellung, die von Herta Däubler-Gmelin und Erhard Eppler eröffnet wurde. Und den Höhepunkt bildete die von der VVN organisierte Kundgebung mit anschließendem Demonstrationszug, an dem etwas 10.000 Personen teilnahmen. Der Zug endete an der Realschule, in deren Aula eine vom DGB ausgerichtete Gedenkveranstaltung stattfand.
Die Gedenkveranstaltungen waren in Mössingen nicht unumstritten. Einige im Ort behaupteten, dass nur Auswärtige, vor allem Studenten aus Tübingen, und ehemalige Streikteilnehmer zu sehen gewesen seien. Der Mössinger Paul Gucker beschloss daraufhin, seine eigene Sicht der Ereignisse niederzuschreiben, „um die Legenden um den Generalstreik endlich zu beenden“. „Mössingen und der Generalstreik am 31. Januar 1933. Seine Ursachen, seine Folgen und Auswirkungen bis heute“, so lautete der Titel seines Buchs, das 1986 erschien. Seinen Darstellungen zufolge hatten die Mössinger Streikenden gegen bestehende Gesetze verstoßen. Sie seien deshalb zu Recht verurteilt worden. Gucker ging außerdem davon aus, dass die Mössinger KPD-Anhänger nach einem erfolgreichen Streik nichts anderes als eine Diktatur nach stalinistischem Vorbild errichten wollten.
Trotz der wiederholten Kritik am Generalstreik und dessen nachträglicher Würdigung beschloss der Mössinger Gemeinderat 1985, den Platz am Ende der Karl-Jaggy-Straße beim Schulzentrum „Jakob-Stotz-Platz“ zu nennen. Vier Jahre später wurde eine Gedenktafel aufgestellt, die auch Jakob Stotz` Verdienste im Widerstand gegen Hitler benennt. Bei der Verleihung der Bürgermedaille zu seinen Lebzeiten war der Laudator lediglich auf Stotz‘ aktive Rolle in der Nachkriegszeit eingegangen.
Nach dem 50. Jahrestag des Generalstreiks fanden zunächst regelmäßig kleinere Gedenkveranstaltungen statt. Zudem wurde in mehreren Veröffentlichungen und Ausstellungen des Mössinger Museumsleiters auf den Generalstreik eingegangen. Zum 70. Jahrestag fand dann die erste Ausstellung statt, die sich unter dem Titel „Mössingen 31. Januar 1931“ explizit dem Streik widmete. Der Gemeinderat machte allerdings zur Auflage, dass die Ausstellung nur zwei Monate stehen durfte und dass keine Begleitveranstaltungen angeboten werden sollten. Sowohl die Auftaktveranstaltung mit dem Hauptredner Jürgen Wertheimer als auch die Ausstellung, die rund 2 000 Menschen besuchten, stießen auf große Resonanz. Anlässlich einer Preisverleihung des „Vereins zur Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus im Landkreis Tübingen“, bei der drei Schülerinnen für ihre Arbeit zum Mössinger Generalstreik ausgezeichnet wurden, konnte zum 70. Jahrestag am 2. Oktober 2003 eine Gedenktafel an der Langgass-Turnhalle eingeweiht werden. Diese Tafel, die an die „mutigen Männer und Frauen des 31. Januars“ erinnert, war von der SPD-Fraktion im Gemeinderat schon seit Jahren beantragt worden. Das Echo auf diese Veranstaltungen siebzig Jahre nach dem Generalstreik war fast ausschließlich positiv. Es schien, als hätten sich die Mössingerinnen und Mössinger mit ihrer Geschichte versöhnt.